Puppe mit Dienstuniform Frauengefängnis Hoheneck

Diese Puppe mit der Dienstuniform des Strafvollzuges, stammt nachweislich aus dem Frauengefängnis in Hoheneck.

Die Puppe selbst ist aus der normalen DDR-Produktion, die Bekleidung hingegen wurde in Handarbeit in diesem Frauengefängnis gefertigt. Sehr wahrscheinlich wurde diese Bekleidung von den Insassinnen für die Ober-Aufseherin Oberleutnant Margarete Suttinger hergestellt. Der Grund dafür ist nicht überliefert. Ob es nun ein Geschenk der Insassen war oder ein Auftrag der Ober-Aufseherin.

Auf jeden Fall stammt die Puppe aus dem Nachlass der Ober-Aufseherin. Mir ist es gelungen diesen Nachlass von ihr und ihrem Mann zu übernehmen.

Diese Puppe ist durch ihre Geschichte ein wichtiges Zeitdokument und ein Unikat. Die Puppe ist 29cm hoch.

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„Frauenzuchthaus Hoheneck“ – unter diesem Beinamen ist das berüchtigtste Frauengefängnis in der DDR bekannt. Bis zu 23.000 Frauen sollen die Haftzeit im sächsischen Stollberg bis 1989 durchlebt haben.

Das Frauengefängnis Hoheneck – zu DDR-Zeiten: Strafvollzugseinrichtung (StVE) Stollberg (Hoheneck); nach 1864 Königlich Sächsische Landesanstalt zu Hoheneck – war von 1862 bis 2001 ein Gefängnis auf Schloss Hoheneck in Stollberg im sächsischen Erzgebirgskreis. Der Name „Hoheneckerinnen“ wurde zum Synonym für die aus politischen Gründen inhaftierten Frauen in der DDR. Etwa 24.000 Frauen waren in Hoheneck inhaftiert, etwa 8000 davon waren politische Häftlinge. Es gab Zellen für Isolationshaft und Dunkelhaft.

1950 wurden durch sowjetische Militärtribunale 1119 Frauen aus den Speziallagern Nr. 4 Bautzen und Nr. 7 Sachsenhausen nach Hoheneck verlegt. Das für maximal 600 Häftlinge ausgelegte Zuchthaus wurde zum ersten Mal überbelegt. Hoheneck wurde zu einem Gefängnis für aus politischen Gründen inhaftierte Frauen. Es befanden sich auch jeweils um die 30 Säuglinge, die in den Lagern geboren wurden, im Gefängnisbereich. Sie wurden wenige Wochen nach der Geburt von den Müttern getrennt und als „Kinder der Landesregierung“ auf Kinderheime der DDR verteilt. In Hoheneck kamen bis 1952 noch mindestens 27 Kinder zur Welt, von denen jedoch nicht alle die Haft überlebten. Auch diese Kinder kamen nach wenigen Wochen in Kinderheime der DDR.

1953 wollten inhaftierte Frauen mit einem Hungerstreik bessere Bedingungen und eine Überprüfung ihrer Verurteilungen erreichen. Dies gelang auch teilweise und von 1954 bis 1956 wurden einige Frauen entlassen. Allerdings verpflichtete man sie unter Androhungen von Strafen zum Schweigen über die Zeit der Inhaftierung. Die Frauen im Gefängnis mussten im Dreischichtsystem arbeiten, so in der Bettwäsche- und Strumpfproduktion für den Westexport.

In den 1970er Jahren wurden zeitweise bis zu 1600 Frauen in Hoheneck eingesperrt, eintausend mehr als vorgesehen. Manche mussten auf dem Boden schlafen. Üblich waren militärischer Drill, Schläge und Schikanen gegen Inhaftierte. Die Strafen in Hoheneck waren drakonisch, Arrest in der Dunkelzelle gab es für geringste Vergehen. Strafverschärfend war das Zusammenlegen von politischen Häftlingen (mehrfache Ausreiseanträge, versuchter „ungesetzlicher Grenzübertritt“) mit Gewaltverbrecherinnen, auch Mörderinnen. Die Zusammenlegung der „Politischen“ mit Gewalttäterinnen hatte System. Sie sollten gezielt eingeschüchtert werden. Im Zuge der Bestrebungen, eine internationale Anerkennung der DDR zu erlangen, wurden 1983 nach Besichtigungen durch UN-Kommissionen in den DDR-Haftanstalten die Haftbedingungen grundlegend verändert. Noch bis etwa Mitte 1989 wurden jährlich 400 Frauen gefangen gehalten, davon etwa 30 Prozent politische Gefangene. Bis dahin wurden alle für den Freikauf vorgesehenen Frauen über Hoheneck geleitet, was eine gefängniseigene Außenstelle des Ministeriums für Staatssicherheit nötig machte.

Im November 1989, nach dem Fall der Mauer, erfolgte eine Amnestie für die letzten politischen Häftlinge der DDR. Nach einem Gefangenenaufstand im Dezember 1989 wurde auch ein Teil der kriminellen Straftäterinnen amnestiert. Die genaue Zahl der inhaftierten Frauen während der DDR-Zeit ist nicht bekannt.