Traktorenwerk Schönebeck
Der Volkseigene Betrieb Traktorenwerk Schönebeck, 1984 bis 1990 VEB Traktoren- und Dieselmotorenwerk Schönebeck, war ab Mitte der 1960er Jahre der einzige Traktorenhersteller in der DDR.
Auf dem Gelände der Fahrradfabrik wurde 1945 mit der Produktion von Handwagen, Fahrrädern und Kinderwagen und in den Folgejahren auf der Grundlage des FAMO-Erzeugnisprogrammes mit der Produktion von Ersatzteilen und später mit der Entwicklung und Produktion von Fahrzeugen für die Landwirtschaft begonnen.
1948 gab es die beiden Betriebe Metallindustrie Schönebeck und FAMO-Fahrzeugbau Schönebeck, die im gleichen Jahr zusammengeschlossen und unter dem Namen „IFA-Fahrzeugwerke Schönebeck/Elbe“ der Vereinigung Volkseigener Fahrzeugwerke IFA zugeordnet wurden. Später änderte sich der Name zunächst in Schlepperwerk und dann in Traktorenwerk Schönebeck, das 1956 zusammen mit den beiden anderen Traktorenwerken der DDR in Nordhausen und Brandenburg der Hauptverwaltung der Volkseigenen Betriebe des Landmaschinenbaus zugeordnet wurde. Aus der Hauptverwaltung entstand 1958 die VVB Landmaschinen- und Traktorenbau.
1964 kamen die Traktorenbetriebe und mit ihm das Traktorenwerk Schönebeck wieder zur VVB Automobilbau. Im Jahre 1970, als es nur noch in Schönebeck eine Traktorenproduktion gab, wurde der Betrieb erneut der VVB Land- und Nahrungsgütertechnik zugeordnet. 1973 wurde er Bestandteil des Kombinates Fortschritt Landmaschinen.
1984 erfolgte der Zusammenschluss mit dem ebenfalls zum Kombinat Fortschritt Landmaschinen gehörenden, 1955 gebildeten Dieselmotorenwerk Schönebeck zum Traktoren- und Dieselmotorenwerk Schönebeck. Dieses Unternehmen hatte Ende der 1980er Jahre einen Umsatz von etwa 1.200 Millionen DDR-Mark und etwa 7.300 Beschäftigte, davon 4.600 im Traktorenwerk, 2.300 im Dieselmotorenwerk sowie 400 in verschiedenen Betriebsteilen.