Hurvinek & Spejbl (CSSR)
Hurvínek und Spejbl sind die beiden berühmtesten Marionetten des tschechischen Puppenspielers Josef Skupa. Vater Spejbl wurde 1919/1920 vom Pilsener Holzschnitzer Karel Nosek nach Vorlagen Skupas gefertigt. Im Jahre 1926 folgte Sohn Hurvínek, gefertigt von Gustav Nosek, dem Neffen von Karel Nosek. In späteren Jahren gesellten sich weitere Figuren hinzu: Hurvíneks Freundin Mánička (1930), Hund Žeryk (1930, deutsch auch Jerry) und Frau Kateřina (1971), die Großmutter Máničkas.
Kern der meisten, insbesondere der kurzen Stücke sind die Dialoge zwischen dem Vater Spejbl, der oft von sich und seinen Kenntnissen sehr überzeugt ist, und Sohn Hurvínek, der die Selbstüberzeugung des Vaters mit entsprechenden Fragen ins Wanken bringt. Die Stücke sind eine Mischung aus groteskem Humor und Alltagssatire.
Spejbl und Hurvínek wurden vom Prager Marionettentheater Spejbl und Hurvínek weltweit in 31 Ländern und insgesamt 21 Sprachen aufgeführt. Während Miloš Kirschners Ägide wurde in 18 Sprachen gespielt, Martin Klásek bringt es auf 12, zum Teil von Kirschner abweichende Sprachen. Häufig folgt eine abendliche Aufführung mit einem Stück für Erwachsene auf eine Nachmittagsvorstellung mit einem Kinderprogramm. Besonderer Beliebtheit im deutschsprachigen Raum erfreuten sich die Puppen in der DDR. Dort erschienen – zusätzlich zu den vielen Gastspielen – zahlreiche Hörspiele auf Schallplatte und Kompaktkassette. Noch heute finden die meisten Deutschland-Gastspiele der Prager in Ostdeutschland statt.