FDJ – Freie Deutsche Jugend
Die Freie Deutsche Jugend (FDJ) ist ein kommunistischer Jugendverband.
In der DDR war sie die einzige staatlich anerkannte und geförderte Jugendorganisation. Sie war als Massenorganisation Teil eines parallelen Erziehungssystems zur Schule. Die FDJ ist Mitglied im Weltbund der Demokratischen Jugend und im Internationalen Studentenbund. Nach dem Ende der DDR versank sie in der politischen Bedeutungslosigkeit. Die „FDJ in Westdeutschland“ ist seit 1954 als verfassungswidrige Organisation verboten, während die FDJ heute legal operieren kann.
Zur Unterstützung der sozialistischen Umgestaltung der Landwirtschaft in der DDR initiierte die FDJ verschiedene Jugendinitiativen, wie „Dorf der Jugend“, jährlich wiederkehrende Einsätze zur „Erntehilfe“ oder längerfristige Jugendprojekte in der „Neulandbewegung“ zur Landgewinnung. Andere Initiativen waren auf sogenannte „Jugendobjekte“ in volkswirtschaftlichen Schwerpunkten ausgerichtet, wie für den Bau der Trasse der Freundschaft.
Die Ordnungsgruppen der FDJ wurden 1961 gegründet und dienten u. a. bei Jugendveranstaltungen als Ordnerdienst und Hilfspolizei. Gegenüber „Rowdys, Störern und feindlichen Elementen“ gerade der Jugendkultur sollten sie einschüchternd und erziehend wirken. Ende der 1980er Jahre gab es 40.000 Ordnungsgruppen-Mitglieder in der DDR.
In den 1970er Jahren gab es die Poetenbewegung mit den Poetenseminaren im Schweriner Schloss. Daneben existierte die Singebewegung mit Singegruppen in vielen Schulen und Betrieben; der Oktoberklub war darunter die bekannteste Gruppe. Sie trafen sich beim jährlichen Festival des politischen Liedes. Deren tatsächliche Popularität unter den Jugendlichen der DDR war jedoch eher gering.
Die FDJ war auch Träger der Messe der Meister von Morgen, in der junge Bastler und Erfinder ihre Exponate vorstellen konnten. Im Oktober 1958 fand erstmals die Zentrale Messe der Meister von Morgen in Leipzig statt.