Anker Spielzeug

Der Anker-Steinbaukasten ist ein früher weltbekannter Klassiker deutschen Kinderspielzeugs, hergestellt im Ankerwerk (Rudolstadt).

Anker-Bausteine sind Formteile mit sehr geringen Maßtoleranzen, die aus Sand, Schlämmkreide und Leinöl gepresst und gebacken werden. Sie werden in den drei Farben rot, gelb und blau hergestellt, entsprechend den drei Baumaterialien Ziegelstein, Sandstein und Schiefer (Dach). Die Bausteine haben eine glatte Oberfläche, liegen schwer in der Hand und kommen ohne Noppen oder Verklebung aus. Das Zusammenhalten der Gebäude basiert allein auf der Statik.

Die Idee des Baukastens basiert auf dem didaktischen Ansatz der Spielgaben des Pädagogen Friedrich Fröbel und entwickelt diese zum Architektur-Modellspiel. Durch ein System aus aufeinander aufbauenden Ergänzungskästen mit beiliegenden Bauanleitungen gilt der Anker-Baukasten als Prototyp des Systemspielzeugs.

Nach langen Jahren komplizierter Streitigkeiten um das Erbe Friedrich Adolf Richters führte die Inflation nach dem Ersten Weltkrieg zum völligen Verlust der Rücklagen des Unternehmens. 1921 wurde die Firma grundlegend reorganisiert und in zwei staatliche Aktiengesellschaften aufgeteilt.[6] In der DDR wurden die Firma und die Marke 1953 in den volkseigenen Betrieb „VEB Anker-Steinbaukasten“ umgewandelt. Die Bausteine wurden bis in die 1960er Jahre in Rudolstadt hergestellt, am 31. Dezember 1963 wurde die Produktion offiziell beendet. Von 1880 bis zur Schließung 1963 sollen ca. fünf Milliarden Ankerbausteine verkauft worden sein.