Halloren Schokoladenfabrik

Die Halloren Schokoladenfabrik AG ist die älteste bis heute produzierende Schokoladenfabrik Deutschlands.

Das von Friedrich August Miethe (1753–1827), dem Vater von Johann Friedrich Miethe, als Kakao- und Schokoladenfabrik in Halle (Saale) gegründete Unternehmen wurde 1804 zum ersten Mal erwähnt. 1851 übernahm Friedrich David die Geschäfte. Das Unternehmen hieß ab da Friedrich David & Söhne, florierte und wurde mit Pralinen der Marke Mignon bekannt.

1905 erfolgte die Umwandlung in eine Aktiengesellschaft, der David Söhne AG. 1912 wurden die ersten Lieferautos eingesetzt.

1933 kam es im nationalsozialistischen Deutschland zu Judenboykotten und das Unternehmen benannte sich in Mignon Schokoladenwerke AG um, um der nicht zutreffenden Vermutung zu entgehen, David sei jüdisch. Im Zuge des Zweiten Weltkriegs wurde die Produktion von Süßwaren 1943 eingestellt, um die Fertigung auf Zubehörteile für Flugzeugtragflächen umzustellen.

Nach Wiederaufnahme der Produktion wurde die Schokoladenfabrik 1950 enteignet und in einen Volkseigenen Betrieb umgewandelt. Es folgte die Angliederung an das Süßwarenkombinat Halle. 1952 erhielt das Unternehmen den Namen Halloren, angelehnt an die in Halle ansässige Bruderschaft der Salzwirker, genannt Halloren.

Die Treuhandanstalt veräußerte das Unternehmen 1992 an die Halloren Beteiligungsgesellschaft mbH aus Hannover des Wirtschaftsprüfers und Unternehmers Paul Morzynski.

Der Hauptsitz befindet sich nach wie vor in Halle. In dem 1896 erbauten Fabrikgebäude findet bis heute die Produktion statt, dazu der Fabrikverkauf. Seit 2002 lädt das Halloren Schokoladenmuseum mit dem sogenannten Schokoladenzimmer zur Besichtigung ein.

Das bekannteste von 120 Produkten sind die Original Halloren-Kugeln, die bereits seit 1952 hergestellt werden. Ihren Namen haben sie von den in Halle in früherer Zeit tätigen Salzwirkern, den Halloren, angeblich weil die aus Sahne und Schokolade bestehenden Pralinen an die kugelförmigen Silberknöpfe an den Jacken der Halloren erinnern.