Pit – Pneumant | „ein guter Tipp vom Reifen-Pit“

Bis 1989 war das Unternehmen ein volkseigenes Kombinat, das die gesamte ostdeutsche Reifenindustrie vereinigte. Unter der Marke PNEUMANT (Warenzeichenverband der Reifenwerke der DDR e.V.) wurden auch allgemein Kunststoffteile für Industrie, für Fahrzeuge (Transportkoffer), Handwerk und Haushalt sowie Spielwaren im VEB Kombinat Plast- und Elastverarbeitung hergestellt. Das Portfolio reichte von Kunststofftanks über Transportbehälter bis hin zu Haushaltswaren wie etwa Kunststofftrichtern, Kinderbadewannen, Wäschekörben, Kunststoffbesteck für Kinder. Der VEB Reifenkombinat Fürstenwalde war in den 1980er Jahren das größte Kombinat der DDR. Der zweitgrößte Sportverein Brandenburgs, die BSG Pneumant Fürstenwalde, ist nach dem Fürstenwalder Reifenhersteller benannt.

Monopolist in der DDR

1946 wurde das Reifenwerk Riesa für Runderneuerung und Neureifenproduktion neu gegründet und nahm 1956 die Produktion schlauchloser Reifen auf. Ein Jahr später begann die Herstellung von runderneuerungsfähigen Flugzeugreifen. Die neue Wort-Bild-Marke «Pneumant» wurde 1959 eingeführt. Ab 1961 engagierte sich der Betrieb erstmals im Motorsport: Die erste Pneumant-Rallye wurde ausgetragen. Um die Stückzahlen zu steigern, entstand in Dresden-Gittersee ein weiteres Reifenwerk.

1968 wurde die gesamte DDR-Reifenindustrie unter dem Namen VEB Reifenkombinat Fürstenwalde zusammengefasst. Der neu entstandene Monopolist hatte 11.000 Mitarbeiter und stellte später Reifen für Marken wie MZ, Wartburg oder Trabant her. Neben dem Stammbetrieb, dem VEB Reifenwerk Fürstenwalde, gehörten vier Neureifenhersteller (in Riesa, Heidenau, Dresden und Neubrandenburg) zum Unternehmen. Weiterhin waren fünf Werke zur Runderneuerung von Reifen (unter anderem VEB Berliner Reifenwerk), ein Forschungszentrum sowie der Außenhandelsbetrieb PNEUMANT BEREIFUNG angeschlossen. 1984 wurden 2,27 Millionen Reifen produziert. 1983 exportierte das Kombinat Reifen im Wert von 230 Millionen VM.

1973 begann in Riesa der Bau von PKW-Radialreifen nach Lizenz von Kléber-Colombes (heute Michelin).