Sachsenring – Hohenstein-Ernstthal

Der Sachsenring ist eine Rennstrecke in Hohenstein-Ernstthal und Oberlungwitz in Sachsen.

Im Jahr 1927 wurde erstmals ein Rennen auf dem alten, heute nicht mehr für Motorsportrennen genutzten Straßenkurs ausgetragen. Der Sachsenring ist damit eine der traditionsreichsten Rennstrecken Deutschlands.

Ab 1961 erlebte der „alte“ Sachsenring seine Blütezeit, denn bis einschließlich 1972 wurden auf dem Hochgeschwindigkeitskurs Läufe zur Motorrad-Weltmeisterschaft ausgetragen. Dabei waren zeitweise auch die einheimischen Zweitakt-Rennmaschinen von MZ aus dem nahe gelegenen Zschopau konkurrenzfähig. Die schnellste Rennrunde überhaupt fuhr jedoch der 15-fache Weltmeister Giacomo Agostini aus Italien auf einer 500-cm³-MV Agusta mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von fast 180 km/h. Im Jahr 1969 kam der junge britische Weltmeister und Publikumsliebling Bill Ivy bei einem Sturz im Zentrum von Hohenstein-Ernstthal ums Leben.

Den Lauf bei den 250ern gewann 1971 der Westdeutsche Dieter Braun, worauf viele Zuschauer die deutsche Nationalhymne mitsangen. 1972 wurde letztmals ein Großer Preis der DDR ausgetragen. Aufgrund fehlender Sicherheitsvorkehrungen und gestiegener Kosten verzichtete die DDR darauf, weiterhin einen Weltmeisterschaftslauf auszurichten.

Ab 1973 wurden Motorradrennen zur DDR-Meisterschaft und zum Pokal der sozialistischen Länder sowie Touren- und Rennwagenrennen mit rein osteuropäischen Teilnehmern ausgetragen. Die Zuschauerzahlen lagen weiterhin im Bereich zwischen 200.000 und 300.000, das Sachsenringrennen hatte Volksfestcharakter. Der Sachsenring wurde nicht wie vergleichbare Naturrennstrecken im Westen komplett umgebaut, lediglich am Ende der Start- und Zielgeraden, vor der Einfahrt in die Stadt, wurde eine Schikane eingebaut.